Niemand bringt den Kindern mehr Flötentöne bei: In Schleswig-Holstein fehlen Lehrkräfte im Fach Musik, und der Mangel wird in den kommenden Jahren noch größer, beklagt der Landesmusikrat Schleswig-Holstein. Um die Lage zu verbessern, startet die Musikhochschule Lübeck (MHL) zum Wintersemester 2024/25 den neuen Studiengang MusikPlus. Das Angebot richtet sich an Studierende aus künstlerischen und künstlerisch-pädagogischen Bachelorstudiengängen. Sie können sich in vier Semestern auf das Lehramt an Grundschulen vorbereiten. Anmeldungen nimmt die Hochschule noch bis Anfang Mai an.
Die Absolvent:innen haben beste Job-Chancen. Denn Schleswig-Holsteins Grundschulen müssen bis zum Jahr 2032 fast 1.000 Stellen im Fach Musik neu besetzen. Aber nur 65 Personen schließen in diesem Zeitraum ein entsprechendes Studium an einer Hochschule im Land ab, hat das Ministerium berechnet.
Starker Motor gegen Fachkräftemangel
„Die Musikhochschule ist ein starker Motor gegen den Fachkräftemangel im Fach Musik. Mit dem Studiengang MusikPlus eröffnet sie neuen Zielgruppen einen Einstieg in den Lehrkräfteberuf“, sagt Bildungsministerin Karin Prien (CDU). Sie geht davon aus, dass 2026 die ersten ausgebildeten Lehrkräfte aus dem Masterstudiengang in den Schulen ankommen. Der Ansatz ist bundesweit einmalig. Das Land fördert das Pilotprojekt als Teil des „Handlungsplanes Lehrkräftegewinnung“ über einen Zeitraum von fünf Jahren mit jährlich 82.000 Euro.
Für das laufende Jahr plant das Ministerium darüber hinaus ein Musikschul-Fördergesetz. Es soll eine flächendeckende Versorgung mit Musikschulen sicherstellen und die Kooperationen mit den allgemeinbildenden Schulen verbessern, sagte Ministerin Prien.