Hamburg/Krakau – Eine bedeutende Anerkennung für das Niederdeutsch-Friesische PEN-Zentrum: Bei der Jahrestagung der internationalen PEN-Zentren in Krakau wurde das in Hamburg ansässige Zentrum offiziell als Mitglied aufgenommen. Diese Entscheidung wurde von den Delegierten der etwa 140 PEN-Clubs weltweit mit großer Mehrheit getroffen.
Ein Zentrum für die Sprachenvielfalt
Das Niederdeutsch-Friesische PEN-Zentrum vertritt Autoren und Autorinnen, die eine Verbundenheit zu den Sprachen Niederdeutsch und Friesisch pflegen. Diese Sprachfamilien finden sich nicht nur in Deutschland, den Niederlanden und Dänemark, sondern auch in den USA und in lateinamerikanischen Ländern. ‚Wir planen, in diesen Regionen aktiv zu werden und unser Präsidium um Vertreter der niederdeutschen Dialekte Pommerano und Plautdietsch zu erweitern‘, erklärt Leander Sukov, Präsident des Zentrums.
Ehrungen und Zukunftsvisionen
Im Rahmen der Mitgliedschaft wird nun nicht mehr nur das Schreiben literarischer Werke gefordert, sondern auch die Nähe zu den Sprachen, sei es als Förderer oder Wissenschaftler. Das Zentrum, das bereits über 100 Mitglieder zählt, ernannte die 101-jährige Marie Tångeberg zur Ehrenpräsidentin und die in der Türkei inhaftierte kurdische Sängerin Nûdem Durak zum Ehrenmitglied, als Zeichen der Solidarität mit bedrohten Künstlern.
Engagement im Bereich der Sprachrechte
Das PEN-Zentrum möchte künftig im Bereich der Sprachrechte aktiv sein und plant, in das entsprechende ‚Standing Committee‘ des internationalen PEN einzutreten. ‚Die Förderung des Niederdeutschen und Friesischen kann beispielhaft für den Spracherhalt und die Literaturförderung sein‘, betont Gesa Schröder, Beauftragte für Sprachrechte im Präsidium.