EMIL_ ehrt Plattenläden

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Diese Auszeichnung ist neu: Mit dem EMIL_ gibt es jetzt einen hochdotierten Preis für herausragende Plattenläden. Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) verleiht in Zusammenarbeit mit dem Verband unabhängiger Musikunternehmer*innen (VUT) erstmalig den EMIL_Der deutsche Preis für Schallplattenfachgeschäfte. Die Auszeichnung umfasst ein Gütesiegel sowie Preisgelder in Höhe von bis zu 25.000 Euro und wird in vier Kategorien an insgesamt 16 Plattenläden vergeben. Bewerbungen sind noch bis zum 16. August 2024 möglich.

Plattenläden als „wichtige Kulturorte“

Die Auszeichnung EMIL_ soll Schallplattenfachgeschäfte als wichtige soziale und gesellschaftliche Orte ehren und ihre Bedeutung für die kulturelle Vielfalt und Bildung in den Blickpunkt der Öffentlichkeit rücken. Denn inhabergeführte, stationäre Plattenläden tragen wesentlich zum Erhalt einer vielfältigen Musikkultur in Deutschland bei, gerade auch im ländlichen Raum. Schallplattenfachgeschäfte stärken als vielfältiger und unabhängiger Absatzmarkt die Existenzgrundlage von Künstlerinnen und Künstlern und Partnern.

Namensgeber des Preises ist der Erfinder der Schallplatte und des Grammophons: Emil Berliner (*1851 in Hannover).

Emil Berliner wanderte 1870 in die USA aus. 1887 ließ er seine Erfindung des scheibenförmigen Tonträgers als Patent eintragen. (Bildmaterial ungefähr aus dem Jahre 1920, Quelle: Canva)

Plattenläden sind viel mehr als reine Verkaufsstationen: Sie sind wichtige Kulturorte und gerade für Subkulturen wichtige soziale Orte der Begegnung und des Austauschs.“

Kulturstaatsministerin Claudia Roth

Zur Zielsetzung des Preises und der Bedeutung von Schallplattenfachgeschäften äußert sich die Beauftrage der Bundesregierung für Kultur und Medien, Claudia Roth, wie folgt: „Plattenläden sind viel mehr als reine Verkaufsstationen: Sie sind wichtige Kulturorte und gerade für Subkulturen wichtige soziale Orte der Begegnung und des Austauschs. Darüber hinaus führen viele Plattenläden auch Veranstaltungen und Konzerte durch. Unser neuer Preis ist daher auch ein politisches Zeichen der Anerkennung und Wertschätzung für die hohe Bedeutung der Plattenläden für unsere Musikkultur. […]“

Dr. Birte Wiemann, Vorstandsvorsitzende des VUT unterstreicht dies: „Der EMIL_ ist das unbedingte Zeichen unserer höchsten Anerkennung für die Plattenläden und an ihre kreativen und leidenschaftlichen Betreiber*innen, die so viel mehr als nur ein Geschäft betreiben. Diese kreativen und leidenschaftlichen Plattenladenmacher*innen möchten wir hiermit herzlichst einladen, sich für den EMIL_ zu bewerben. Ihnen wollen wir einen spürbaren Anreiz liefern, auch morgen noch Anlaufstelle und musikalisch-kultureller Knotenpunkt in ihrem Ort oder Kiez zu sein.“

Noch bis zum 16. August 2024 können sich Betreiber von inhabergeführten, stationären Schallplattenfachgeschäften in Deutschland um den Preis bewerben.

Plattenläden in Schleswig-Holstein?

Laut Angaben auf der Webseite recordstores.love gibt es in Schleswig-Holstein 18 Plattenläden, davon vier in Kiel, drei in Lübeck und zwei in Husum. Je ein Plattenladen findet sich in Bargteheide, Flensburg, Itzehoe, Jagel, Lauenburg / Elbe, Meldorf, Neumünster, Nortorf und Schwarzenbek.

In Deutschland soll es insgesamt 534 Plattenläden geben. Als Städte mit den meisten Plattenläden werden Berlin (95), Hamburg (38) und Köln (20) aufgeführt. Im Nachbarland Dänemark sind auf recordstores.love insgesamt 86 Plattenläden verzeichnet.

„Neuer“ Trend zu „altem“ Vinyl

Der Plattenspieler ist heute wieder voll im Trend und kein Relikt aus alten Zeiten. (Foto: B. Dierks)

Bemerkenswert ist, dass die Schallplatte in den letzten zwei Jahrzehnten erheblich an Absatz gewonnen hat: Laut statista.com hat sich der Absatz von Schallplatten in Deutschland von 2002 bis 2022 mehr als versiebenfacht. 2002 gingen rund 600.000 LPs über die Ladentische; 2022 waren es 4,3 Millionen. Im Jahr 2023 stiegen die Verkaufszahlen nochmals um etwa 300.000 Einheiten auf rund 4,6 Millionen Schallplatten an.

EMIL_ ehrt herausragende und beste Schallplattenfachgeschäfte

EMIL_Der deutsche Preis für Schallplattenfachgeschäfte würdigt die besondere Bedeutung von Schallplattenfachgeschäften und das Engagement ihrer Betreiber mit der Vergabe von dotierten und undotierten Gütesiegeln in den folgenden vier Kategorien:

1. Herausragendes Schallplattenfachgeschäft – Neugründung:  Ein Schallplattenfachgeschäft, das in den letzten drei Jahren (2022-2024) neu gegründet wurde, wird mit einem Preisgeld von 25.000 Euro prämiert.

2. Herausragendes Schallplattenfachgeschäft – Innovation: Ein Schallplattenfachgeschäft, das am überzeugendsten neue Wege in der Kundengewinnung und -bindung geht, wird mit einem Preisgeld von 25.000 Euro prämiert. Dabei zählen Neugier, Kreativität und Lust auf Erneuerung.

3. Herausragendes Schallplattenfachgeschäft – strukturschwache Region: Ein Schallplattengeschäft, das den Herausforderungen in einer strukturschwachen Region trotzt und zudem als Ort kultureller und zwischenmenschlicher Begegnung wahrgenommen wird, wird mit einem Preisgeld von 25.000 Euro prämiert.

4. Bestes Schallplattenfachgeschäft: 13 weitere Plattenläden, die sich durch besondere Angebote und Aktivitäten auszeichnen (z.B. Sortiment, Beratungsanspruch, Verkaufsförderung, Innovation, Veranstaltungen), werden als „Bestes Schallplattenfachgeschäft“ geehrt. Zehn Geschäfte erhalten ein dotiertes Gütesiegel verbunden mit einer Prämie in Höhe von jeweils 15.000 Euro. Geschäfte, deren durchschnittlicher Jahresumsatz der letzten drei Jahre über 1 Mio. Euro beträgt, werden als „Bestes Schallplattenfachgeschäft“ mit einem undotierten Gütesiegel ausgezeichnet. (In dieser Kategorie hat die Fachjury die Möglichkeit, eigeninitiativ auszuzeichnen, d.h. auch ohne vorliegende Bewerbung.)

Welche Plattenläden prämiert werden, entscheidet eine Fachjury. Die Bekanntgabe der Prämierten soll im Herbst 2024 erfolgen und die zugehörige Preisverleihung wird am 01. Dezember in Köln stattfinden.

EMIL_ Bewerbung

Für die Bewerbung (und den Zugriff auf die Bewerbungsunterlagen) ist eine Online-Registrierung erforderlich: https://deutscher-preis-fuer-schallplattenfachgeschaefte.de/bewerbung/

Für die Bewerbung müssen Schallplattenfachgeschäfte folgende Kriterien erfüllen:

  • der Tonträgerfachhandel erfolgt stationär mit einem konzernunabhängigen Sortiment.
  • der Gesamtumsatz setzt sich zu mindestens 75 Prozent aus dem Verkauf von physischen Tonträgern zusammen
  • der Anteil von Vinyl am Gesamtumsatz muss über 50 Prozent liegen
  • die Tonträger werden direkt von den jeweiligen Künstlern, über Vertriebe und/oder den Großhandel bezogen
  • die Tonträger werden in der Regel an private Endkunden verkauft

Bewerbungsschluss ist der 16. August 2024.

EMIL_Der deutsche Preis für Schallplattenfachgeschäfte soll jährlich an 16 deutsche Schallplattenfachgeschäfte vergeben werden. Der Bund stellt dafür insgesamt eine Million Euro aus dem Kulturetat zur Verfügung.

Realisiert wird der Preis von dem Verband unabhängiger Musikunternehmer*innen (VUT) in Kooperation mit der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.

Weitere Informationen: deutscher-preis-fuer-schallplattenfachgeschaefte.de

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