Dithmarschen sagt Ja zum Landestheater

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Seit der Dithmarscher Kreistagssitzung vom 27. Juni ist es entschieden: Der Kreis Dithmarschen tritt der Schleswig-Holsteinischen Landestheater und Sinfonieorchester GmbH wieder als Gesellschafter bei. Mit 40 Ja-Stimmen wurde der Beschluss für den Wiederbeitritt gefasst. Vier Mitglieder enthielten sich, fünf stimmten dagegen.

2015 entschied sich der Kreis Dithmarschen dagegen, weiterhin Gesellschafter des Landestheaters zu bleiben; wirksam wurde der Austritt 2019. Seit 2020 besteht eine Kooperationsvereinbarung zwischen dem Landestheater und dem Kreis Dithmarschen als eine Art Sonderregelung. Darin sind Dienstleistungen aus Spielbetrieb und Theaterpädagogik, die das Landestheater im Kreis Dithmarschen und in den Städten Heide und Meldorf anbietet, festgeschrieben. Die Kreisstadt Heide und die Stadt Meldorf sind eigenständige Gesellschafter und zahlen entsprechend eigene Gesellschafterbeiträge an die Landestheater GmbH.

Im Rahmen der Kooperationsvereinbarung wurde für die Spielzeit 2023/2024 ein Betrag in Höhe von 155.000 Euro für den Kreis Dithmarschen festgesetzt.

Zum Vergleich: Der Gesellschafterbeitrag für Dithmarschen lag in der Spielzeit 2018/2019 bei rund 198.000 Euro. Als Kooperationspartner zahlte der Kreis in der Spielzeit 2020/2021 150.000 Euro. Aktuell – also in der laufenden Spielzeit – würde der Gesellschafterbeitrag bei rund 226.000 Euro liegen. Der jährliche Kostenanstieg der Gesellschafterbeiträge ist auf maximal fünf Prozent begrenzt. Für den Wiederbeitritt ist zudem eine einmalige Gesellschafter-Einlage in Höhe von 1270 Euro zu entrichten.

Zuletzt wurde die Vereinbarung bis zum 31. Juli 2025 verlängert (bei einem Aufpreis in Höhe von 5.000 Euro, Gesamtsumme für die Spielzeit 2024/2025: 160.000 Euro), aber: ohne Aussicht auf eine Fortführung.

Was wäre, wenn…

Ohne den erneuten Beitritt des Kreises Dithmarschen als Gesellschafter der Landestheater GmbH wäre das Angebot zukünftig, also zur Spielzeit 2025/2026, reduziert und zu großen Teilen gestrichen worden. Was wäre für die Gesellschafterstädte Heide und Meldorf geblieben? Welche Angebote wären gänzlich weggefallen? Eine Übersicht findet sich in der folgenden Auflistung (erstellt anhand der Drucksache 2024/1644, Kreis Dithmarschen).

Erhalt und Reduzierung bei Nichtbeitritt:

  • 4 Abonnement-Vorstellungen (Schauspiel/Musiktheater) im Kulturzentrum Ditmarsia, Meldorf (wie zuletzt)
  • 6 Abonnement-Vorstellungen (Schauspiel) im Stadttheater Heide (statt 7)
  • 1 Musiktheater- oder Ballettfahrtfahrt von Heide nach Rendsburg ins Stadttheater (statt 2)

Streichung bei Nichtbeitritt:

  • kein theaterpädagogisches Angebot (u.a. „Kooperationsschule“) im Kreis Dithmarschen
  • keine Sinfoniekonzerte in Heide (statt 3)
  • keine Vorstellung des großen Weihnachtsmärchens in Heide (statt 2)
  • keine Vorstellung des mobilen Weihnachtsmärchens in Meldorf (statt 2)
  • keine mobilen Vorstellungen in Dithmarschen außerhalb von Heide und Meldorf
  • keine Beteiligung an der Dithmarscher Theaternacht

Als Gesellschafter bleiben dem Kreis Dithmarschen die bisherigen Leistungen zukünftig erhalten. Zudem wird eine Erweiterung des theaterpädagogischen Angebots angestrebt, Vorstellungen im Elbeforum Brunsbüttel werden zu besonderen Konditionen ermöglicht und ein weiterer Spielort im Kreisgebiet ist angedacht.

In einem aktuellen Beitrag auf seiner Webseite bezeichnet der SPD Kreisverband Dithmarschen den Weg zum erneuten Beitritt des Kreises Dithmarschen als Gesellschafter der Schleswig-Holsteinischen Landestheater und Sinfonieorchester GmbH als „Dreiakter mit Happy End“ und schildert das Prozedere aus seiner Sicht. Darin werden die konstruktiven und kooperativen Gespräche mit Generalintendantin Ute Lemm besonders hervorgehoben.

Auch im Landestheater herrscht Freude über den Beschluss: „Wir freuen uns darauf, in Zukunft wieder verstärkt unsere Theaterangebote im ganzen Kreis hautnah erlebbar zu machen. Gemeinsam geht es nun bald in die Jubiläumsspielzeit 2024/2025 – mit vielen Gründen zum Feiern und zahlreichen Highlights für Sie und uns!“

50 Jahre Schleswig-Holsteinisches Landestheater

In der kommenden Spielzeit feiert die Schleswig-Holsteinische Landestheater und Sinfonieorchester GmbH ihr 50-jähriges Jubiläum. Eingeläutet wird die Jubiläumsspielzeit mit dem „Festakt: Vorhang auf für 50 Jahre!“ am 07. September in Rendsburg.

Weitere besondere Programmpunkte sind die „Tage der offenen Tür“ am 14. September im Stadttheater Flensburg und am 15. September im Stadttheater Rendsburg, feste und wandernde Ausstellungen mit ausgewähltem Archivmaterial in den verschiedenen Spielstätten und eine Gesprächsreihe, die – in gewohnter Manier des Landetheaters – ebenfalls an allen Spielorten unterwegs ist.

Als partizipatives Projekt ist „Eine Bühne für euch“ in Planung. Darin soll in einem ergebnisoffenen Prozess während der Spielzeit erfragt und erforscht werden, wofür eine Bühne gebraucht wird und was endlich ins Scheinwerferlicht gehört. Eingeladen sind alle, die sich auf eine kreative Reise begeben wollen. Gemeinsam soll etwas gestaltet und konzipiert werden, das – in welcher Form auch immer – im Juli 2025 auf die Bühne gebracht wird. Der Projektauftakt findet am 15. September 2024 im Rahmen des Tags der offenen Tür in Rendsburg statt. Anschließend sind regelmäßige Treffen geplant. Auch ein späterer Einstieg ist möglich. Wer mitmachen und mitgestalten möchte, kann sich gerne anmelden: kontakt@sh-landestheater.de                            .

Ebenfalls für Juli 2025 geplant, ist ein Schleswiger Theaterspaziergang bei dem die Innenstadt zwischen TraumInsel und dem neuen Kulturhaus auf der Freiheit zur Bühne wird.

Das komplette Programm

links: Spielzeitheft 2024/2025 (Cover), rechts: Spielzeitheft (Seite 2) mit der Übersicht aller Spielorte (Bilder: Schleswig-Holsteinisches Landestheater und Sinfonieorchester GmbH)

Das komplette Programm der Spielzeit 2024/2025 sowie eine kleine Rundschau durch die Theatergeschichte in Wort und Bild findet sich im Jubiläums-Spielzeitheft auf insgesamt 140 Seiten. Auf Seite acht schreibt Kulturministerin Karin Prien in ihrem Grußwort: „Der Zusammenschluss der früher eigenständigen Theater in Flensburg, Schleswig und Rendsburg zum größten Landestheater Deutschlands hat sich als echte Erfolgsgeschichte bewiesen. Gemeinsam können die kommunalen Gesellschafter und das Land ein vielfältiges Theater- und Konzertangebot in Schleswig-Holstein sichern und das Landestheater auch durch turbulente Zeiten bringen.“

Vorgestellt und veröffentlicht wurden Jubiläumsprogramm und Spielzeitheft bereits Anfang Mai auf einer Pressekonferenz.

Intendanzen

1974 gründeten die drei Theaterstädte Flensburg, Rendsburg und Schleswig eine gemeinsame Theater GmbH. Erster Generalintendant und alleiniger Geschäftsführer der Schleswig-Holsteinischen Landestheater und Sinfonieorchester GmbH war Dr. Horst Mesalla. Von der ersten Spielzeit 1974/1975 an hatte er das Amt 26 Jahre inne.

In der Spielzeit 2000/2001 wurde er von Michael Grosse abgelöst. Zehn Jahre später übernahm Peter Grisebach die Führung, ebenfalls für zehn Jahre.

Seit 2020 ist Dr. Ute Lemm Geschäftsführerin und Generalintendantin der Landestheater GmbH. Gewissermaßen reiht sie sich schon jetzt ein in die Zehnerfolge: 2023 wurde ihr Vertrag bis 2030 verlängert.

Weitere Informationen, Spielplan und Tickets: sh-landestheater.de

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