Grüne Wiesen, hügelige Straßen und im Hintergrund der See: Wer in den Hüttener Bergen in der Mitte Schleswig-Holsteins Urlaub macht, radelt, wandert oder fährt wahrscheinlich irgendwann durch Klein Wittensee.
In der Gemeinde leben 211 Menschen. Es gibt vor Ort weder einen Laden noch eine Gastwirtschaft, dafür aber einen Grillplatz mit eigener Website.
Immer noch prägen bäuerliche Betriebe das Ortsbild. Aber Tourismus entwickelt sich zu einem zweiten Standbein, eine Reihe Ferienwohnungen bieten Seezugang oder zumindest einen guten Blick aufs Wasser.
Von oben betrachtet, bildet der Wittensee ein fast perfektes Rechteck. Doch gegraben hat ihn nicht etwa menschliche Arbeitskraft, sondern die jüngste Eiszeit: Der See ist Teil der Moränenlandschaft der Hüttener Berge. Mit knapp zehn Quadratkilometern ist er der viertgrößte See in Schleswig-Holstein, hinter dem Großen Plöner See mit über 28, dem Selenter See mit gut 21 und dem Großen Ratzeburger See mit knapp 13 Quadratkilometern Fläche.
Laut einer Prognose für das Amt Hüttener Berge wird die Bevölkerungsanzahl von Klein Wittensee bis 2030 wieder unter 200 Menschen betragen. Ein gutes Viertel ist über 65 Jahre alt, während jüngere Erwachsene zwischen 19 und 44 Jahren den Ort verlassen. Angesichts solcher Zahlen sehen die Einwohner:innen es kritisch, dass im Ort die ärztliche Versorgung und ein Pflegedienst fehlen. Viele wünschen sich einen Bürgerbus und ein Café am See, um den Ort noch attraktiver zu machen.



