Karl Boyke – ein Künstler aus Schleswig-Holstein, 1955 in Uetersen geboren, verstarb unerwartet am 7. Juli 2024 in Neuendeich im Kreis Pinneberg. Er hinterlässt ein umfangreiches Werk als Bildhauer und Maler – und einen beeindruckenden Lebenslauf: Ausstellungen im In- und Ausland, Studienaufenthalte für Malerei in Japan, öffentliche Aufträge für (Groß-)Skulpturen im öffentlichen Raum. Seine Ausbildung absolvierte er unter anderem bei Walter Arno, das Kunstdiplom erhielt er an der Muthesius Kunsthochschule, später folgte eine Dozententätigkeit. Außerdem war Karl Boyke Vorstandsmitglied des Berufsverbandes Bildender Künstler und Künstlerinnen und Mitglied im Kunstbeirat der Stadt Kiel sowie bei Kulturwerk-SH.
Performance zum Gedenken an Karl Boyke
Aus Wertschätzung für den Künstler lädt das Kulturwerk-SH ein, die Leere im Gespräch als Erfahrung des Miteinanders zu entdecken.
TITEL: GEREDE für Karl mit R.I.P. Laseraktion, Arne Lösekann
DATUM: Freitag, den 26. Juli 2024, um 15 Uhr
ORT: am Zaun an der Straße, An der Berufsschule/Ecke Fahltskamp, Pinneberg
Ursprünglich wollte Karl Boyke seine Performance „GEREDE“ im Rahmen der Pinneberger Ausstellung ZAUNGEFLÜSTER zeigen. Die Leere, die der verstorbene Karl Boyke als Mensch und Künstler hinterlässt, nehmen die ebenfalls an der Ausstellung beteiligten Künstler*innen von Kulturwerk-SH zum Anlass, die Performance gemeinsam mit den Besucher*innen als Gespräch zu entwickeln. Der Inhalt von Karl Boykes geplanter Performance wäre „Das Falsche in der Kunst“ gewesen. Dazu liegt aber kein Redemanuskript vor. Im Gespräch hat nun jede*r die Möglichkeit, sich mit eigenen Vorstellungen zu beteiligen, um das „Das Falsche in der Kunst“ zu erkunden.
Die Leere mit Gedanken füllen
„Wir treffen uns, um Karl Boyke wertzuschätzen und die Leere, die er hinterlässt, zu füllen mit Gedanken, die seinem Lebensmotto entsprechen: die Bedeutung der Kunst für die Gemeinschaft zu thematisieren und zu zeigen, wie Kunst dazu beiträgt, Wichtiges im Leben ausdrücken zu können“, sagen die Kolleg*innen.
Für Künstler*innen ist das ‚Kunst machen‘ bzw. das künstlerische Werk selbst ein Ausdrucksträger zentraler Lebensfragen – Kunst berührt, zeigt Ungewöhnliches, fragt nach. Auch wer meint, mit Kunst nicht viel zu tun zu haben oder wer Karl Boyke nicht kannte, ist ausdrücklich zu diesem spannenden Treffen mit einer leeren Bühne, die aktiven Raum der Gestaltung bietet, eingeladen.
Erkundungen zur Bedeutung der Künste stehen im Mittelpunkt – im Gespräch entsteht das Gemeinschaftswerk und eine lebhafte Diskussion zum „Richtigen in der Kunst“.

Karl Boyke: „DAS HÄTTE ICH NICHT GEDACHT“
Kulturprojekt mit Schüler*innen der Beruflichen Schule Kreis Pinneberg
Ausstellung in der Tilly Eiche, Pinneberg
Kulturvermittler*innen Land SH: Karl Boyke, mioq, HannaH Rau, 2017.
Foto: Kulturwerk SH
„Etwas zu gestalten ist das Gegenteil von Zerstörung, Macht und Selbstbezogenheit“, sagte Boyke. Damit steht er in einer Reihe großer Nachkriegskünstler*innen, die durch die Erfahrungen des Krieges dieses Lebensmotto in die Gesellschaft trugen.
„Bringt Euch einen Kaffee mit – es war sein Lieblingsgetränk. Wir würdigen diesen großartigen Künstler und gestalten mit diesem Treffen bei der leeren Bühne einen Raum des Miteinanders.“
Cornelia Regelsberger, Kulturwerk-SH