Der Landeskulturverband veranstaltet am Dienstag, den 15. Oktober 2024, einen Kongress zum Thema Kultur und Demokratie. Im Interview mit kulturkanal.sh erklärt Kulturverbands-Vorsitzende Kilian Lembke, was das Thema gerade jetzt relevant macht.
Bei dem Kongress der Landeskulturverbands, der kommende Woche in Bad Oldesloe stattfinden wird, geht es um das Thema Kultur und Demokratie. Warum dieses Thema?
Kilian Lembke: Kunst- und Meinungsfreiheit stehen zusammen mit dem Recht auf freie Entfaltung im Grundgesetz ganz weit vorne, und sie bilden damit zentrale Pfeiler unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung.
Diese Freiheit, Kunst und Kultur zu nutzen, zu thematisieren, darüber zu sprechen und kritisch zu begleiten, ist für eine plurale Gesellschaft von hoher Bedeutung. Die Freiheit von Kunst und Kultur gerät jedoch vermehrt unter Druck oder wird sogar bedroht. Daher fragen wir beim Kongress danach, wie wir als Gesellschaft mit unserer Demokratie und ihren Werten der freien, künstlerischen Selbstbestimmung umgehen und sie auch verteidigen müssen.
An wen richtet sich der Kongress?
Kilian Lembke: Der Kongress richtet sich natürlich an alle, die sich für lebendige und freie Kunst und Kultur einsetzen – egal ob sie Künstler:innen, Kulturschaffende, Kulturmanager:innen oder ehrenamtliche Kulturengagierte sind. Uns sind aber ebenso auch Politik, Wissenschaft und alle interessierten Bürger:innen willkommen.
Was erhoffen Sie sich davon?
Kilian Lembke: Der KulturKongress hat vor allem das Ziel, Fragen zu stellen und darüber zu debattieren. Wie resilient ist der Grundsatz der Kunst- und Meinungsfreiheit in unserer Lebenswirklichkeit? Was kann die Kulturszene leisten, um diese freiheitlich-demokratischen Werte zu verteidigen? Wie verhandeln wir Demokratie in Kunst und Kultur, und was müssen wir für sie tun?
Wir erhoffen uns, zusammen mit Künstler:innen und Kulturschaffenden, Kultureinrichtungen und auch dem Publikum dazu einen lebendigen Diskurs zu führen.

Die Fragen möchten wir daher aus den drei Perspektiven der Künstler:innen, des Kulturschaffens und des Publikums mit unseren Referent:innen und den Gästen diskutieren – sachlich und respektvoll.
Für einen Impuls zur Einführung konnten wir Michael Zürn gewinnen. Er ist Direktor am Wissenschaftszentrum Berlin und Professor für Internationale Beziehungen an der Freien Universität Berlin. Er wird zum Thema „Liberale Demokratie und autoritärer Populismus“ sprechen. Anschließend diskutieren wir die genannten Perspektiven in drei Panels auf dem Podium und mit dem Publikum. Zu den weiteren Gästen zählen unter anderem Inga Momsen, die Vorsitzende des Bundes Bildender Künstlerinnen und Künstler Schleswig-Holstein, der Schauspieldirektor des Theaters Lübeck Malte C. Lachmann, Elisabeth Bode von der Theaterwerkstatt Pilkentafel und Dr. Thorsten Sadowksy von der Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen. Aus der Politik sitzt Kulturstaatssekretär Guido Wendt auf dem Podium.
Der Kongress Kultur und Demokratie findet am Dienstag, den 15. Oktober 2025 von 9 bis 17 Uhr im Kreistagssitzungssal in Bad Oldesloe statt. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist noch bis Freitag, den 11. Oktober auf der Website des Landeskulturverbandes möglich. Dort finden Sie auch das gesamte Programm.
Transparenzhinweis: kulturkanal.sh-Gesellschafter Kristof Warda ist ehrenamtlich stellvertretender Vorsitzender des Landeskulturverbandes Schleswig-Holstein, kulturkanal.sh-Gesellschafterin Esther Geißlinger ist beim Kongress in ihrer Eigenschaft als freie Journalistin auf dem Podium vertreten.