Am 01. Dezember wurde der EMIL_Der Deutsche Preis für Schallplattengeschäfte erstmals verliehen. Bei der feierlichen Preisverleihung in den Kölner Rheinterrassen kürte Kulturstaatsministerin Claudia Roth 14 Schallplattengeschäfte mit dem EMIL_. Schleswig-Holstein ging dabei leer aus.
Mit dem neu geschaffenen Preis ehrt die Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) in Zusammenarbeit mit dem Verband unabhängiger Musikunternehmer*innen (VUT) Schallplattenläden als wichtige soziale und gesellschaftliche Orte und rückt ihre Bedeutung für die kulturelle Vielfalt und Bildung in den Blickpunkt der Öffentlichkeit. „Schallplatten und Schallplattenläden erleben seit Jahren ein Comeback. Dafür gibt es gute Gründe. Denn Vinyl ist einfach anders: Es ist nicht nur ein Tonträger, sondern ein Lebensgefühl. Wir feiern dieses Lebensgefühl mit dem EMIL_. Dieser Preis ist ein Fest der Schallplatte und der Schallplattenläden. Die Kulturpolitik setzt damit ein Zeichen der Wertschätzung für Plattenläden als unverzichtbare Kulturorte, wichtige soziale Treffpunkte und Orte der Subkultur“, so Kulturstaatsministerin Claudia Roth.
14 ausgezeichnete Plattenläden
Eine unabhängige, neunköpfige Expert*innen- und Branchen-Jury hat aus knapp 100 Bewerbungen 14 Schallplattenläden in vier Kategorien ausgewählt. In der Hauptkategorie „Bestes Schallplattengeschäft“ wurden folgende zehn Plattenläden ausgezeichnet und erhielten ein Preisgeld in Höhe von je 15.000 Euro:
- Bebop Schallplatten, Rosenheim
- Drop Out Records, Dresden
- Echt Optimal, München
- Groove City Recordstore, Hamburg
- Kontor Records, Kyritz
- Sound Metaphors, Berlin
- Studio Illegale, Bremen
- Underdog Records, Köln
- Underworld Recordstore, Chemnitz
- Vinylnerds, Übersee
In der ersten Ausgabe des EMIL_ wurde in dieser Kategorie zudem ein undotiertes Gütesiegel an ein Schallplattenfachgeschäft vergeben, dessen Jahresumsatz in den vergangenen drei Jahren im Schnitt über einer Million Euro lag:
- Coretex Records, Berlin
Als „Herausragende Schallplattengeschäfte“ in den Kategorien Neugründung, Innovation und strukturschwache Region wurden diese drei Plattenläden mit je 25.000 Euro:
- VARY, Leipzig: „Herausragendes Schallplattenfachgeschäft – Neugründung“
- Der Plattenladen, Freiburg: „Herausragendes Schallplattenfachgeschäft – Innovation“
- Fatplastics, Jena: „Herausragendes Schallplattenfachgeschäft – strukturschwache Region“
EMIL_ als Gütesiegel
Alle ausgezeichneten Plattenläden erhielten das Gütesiegel als „Ausgezeichneter Ort der Kultur“ sowie eine eigens hergestellte 7“ aus Bio-Vinyl mit 2 Tracks (A-Seite: “Jumpin‘ At The Record Shop”, B-Seite: “O Mr. soldier man – Miss Duggan’s song”, eine Originalaufnahme von Emil Berliner, dem Erfinder der Schallplatte).
Dr. Birte Wiemann, Vorstandvorsitzende des Verbands unabhängiger Musikunternehmer*innen (VUT): „Der Namensgeber des EMIL_, Emil Berliner, hat nicht nur das Grammophon und die Schallplatte aus der Taufe gehoben, sondern als Universalgelehrter auch eine Parkettart, das Mikrofon und den Hubschrauber erfunden. Berliner und unsere mit dem EMIL_ auszeichneten Betreiber*innen von Schallplattenfachgeschäften eint genau diese Wachheit, die Kreativität und der Antrieb, sich immer wieder neu aufzustellen. Sie schaffen Kultur, vollkommen unabhängig davon, ob sie in der Metropole oder im ländlichen Raum zu Hause sind. Ich möchte allen Preisträger*innen auch auf diesem Wege noch einmal herzlichst gratulieren und bedanke mich bei der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien für das dem VUT entgegengebrachte Vertrauen bei der Umsetzung des EMIL_– hoffentlich auch über 2025 hinaus!“
Weitere Informationen: deutscher-preis-fuer-schallplattenfachgeschaefte.de