Ute Lemm, Jahrgang 1974, ist Generalintendantin und Geschäftsführerin des Schleswig-Holsteinischen Landestheaters und Sinfonieorchesters. Für die Neujahrsaktion des kulturkanal.sh schaut sie voraus ins Jahr 2025 und auf zahlreiche Veranstaltungen der Landesbühnen.
Neues Haus in Schleswig, neue Partnerschaft mit Dithmarschen
Wir haben – und das gilt seit unserer Gründung vor gut 50 Jahren – vor allem VIEL vor, wie der Blick auf unseren Spielplan zeigt! Ich freue mich besonders darauf, Neues auszuprobieren: Unser Ballettensemble wird im öffentlichen Raum die Impro-Arbeit „Hautnah“ entwickeln. Wir werden bei der Husumer Kulturnacht Flagge zeigen, und wer weiß, ob wir nicht am Ende des Jahres 2025 auf mindestens 40 Kooperationsschulen des Landestheaters zwischen Nord- und Ostsee kommen. Unser Schauspielensemble wird ein Stück ganz ohne Text auf die Bühne bringen – den „Tanzpalast“.
Die Bauarbeiten am zukünftigen Schleswiger Kulturhaus gehen voran – wir sind gespannt, ab wann wir gemeinsam mit der Stadt Schleswig zu den ersten Baustellenführungen einladen können. Und wir erklären Schleswig für einen Samstag zur Theaterhauptstadt in Schleswig-Holstein – gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen vom Landesverband freie darstellende künste. In Flensburg wollen wir anlässlich unserer Operettenpremiere „Die Fledermaus“ in den historischen Kostümen des Museumsberg stöbern.
Ganz besonders freue ich mich aber darauf, dass der Kreis Dithmarschen seine Unterschrift unter den Gesellschaftervertrag des Landestheaters setzen wird: Das stärkt unsere erfolgreiche Theater- und Orchestergemeinschaft und ist der beste Beweis dafür, wie erfolgreich unser breites Kulturangebot für die Menschen hier oben ist!
Neujahrswunsch: Kultur für alle trotz knapper Mittel
Die Kulturlandschaft in Schleswig-Holstein ist seit Jahren wunderbar vielseitig. Und das, obwohl das Land im Bundesvergleich nicht viel Geld investiert und die Kommunen und Kreise viel zu leisten haben! Ich hoffe darauf, dass wir weiterhin vielfältige Kultur für und mit allen hier machen. Und fair miteinander reden, wenn Mittel noch knapper werden. Kultur kostet – aber ‚keine Kultur‘ kostet mehr.