Mitmachen und die eigene Region gestalten: Das Bundes-Programm „Aller.Land“ will Kulturvorhaben im ländlichen Raum fördern. Über 90 Regionen in ganz Deutschland sind bereits ausgewählt, darunter sieben in Schleswig-Holstein. Bei allen Projekten geht es ums Mitmachen. Die große Herausforderung bestehe darin, „eine gemeinsame Idee zu finden, die von vielen Akteur:innen vor Ort getragen wird, viele Menschen beteiligt und die Region langfristig weiterentwickelt“, heißt auf der Homepage von „Aller.Land“.
Der Kreis Schleswig-Flensburg startet dazu das Projekt „Hier.Gestalten.Wir“. Doch was gemeinsam gestaltet wird, ist noch offen. Dazu finden mehrere Workshops statt, in denen Interessierte aus dem Kreisgebiet Ideen sammeln und beraten. Der erste Termin findet am Dienstag, 21. Mai, von 17 bis 21 Uhr im KulturL in Schleswig statt. Weitere Termine und Anmeldungen sind auf der Seite der Kulturstiftung des Kreises zu finden.
Sieben Regionen in Schleswig-Holstein machen mit
Auch in den anderen ausgewählten Regionen im Land beginnt die Arbeit. In Dithmarschen etwa geht es um „künstlerische Teilhabe“. Die Verantwortlichen testen mehrere Modelle. Unter anderem sollen Kulturprojekte in zurzeit leerstehende Gebäude einziehen. Außerdem werden „mobile Pop-up-Konzepte“ erprobt, bei Gruppen oder Kulturschaffende Räume nur kurzfristig nutzen. In der Wilstermarsch will die „Kulturgemeinschaft unter dem Meeresspiegel“ die regionale kulturelle Identität „zum Anfassen und Erleben“ zeigen sowie externe Künstlerinnen und Künstler einladen, die „neue Impulse aufs platte Land bringen“. In der ländlich geprägten Region des Kreises Herzogtum Lauenburg soll ein „multifunktionaler kultureller Ankerpunkt“ entstehen, in dem Akteur:innen aus Kunst und Kultur, Vereinen und Kommunen Tipps bekommen, etwa dazu, wo es Fördermittel gibt oder wie sie sich vernetzen können.
Die bereits ausgewählten Regionen erhalten bis Mitte 2025 Fördermittel für ihre Projekte. Pro Region stehen bis zu 40.000 Euro zur Verfügung. Danach wählt eine Jury aus den teilnehmenden Regionen 30 aus, die für weitere drei Jahre Fördermittel erhalten. Entstehen sollen künstlerische Beteiligungsformate, darunter kulturell-politische Bildungsangebote, demokratiefördernde Dialoge, Dorfresidenzen, Kulturnetzwerke, regionenübergreifende Festivals, Bürgerräte für Kultur, Dritte Orte, regionale Kulturkonferenzen oder Kulturbüros.
Aller.Land bringt ressortübergreifend Erfahrungen aus Bundesministerien und -einrichtungen zusammen. Der Bund stellt für das Programm Mittel in Höhe von bis zu 70 Millionen Euro bereit. Hinzu kommen Kofinanzierungen durch die Länder, Kommunen und durch weitere Unterstützerinnen und Unterstützer. Hinter Aller.Land stehen mehrere Bundesministerien und Einrichtungen in den Bereichen Kultur, Demokratiearbeit, regionale Entwicklung und politische Bildung.