Neue Perspektiven für die Grenzdokumentationsstätte Lübeck-Schlutup

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Im Lübecker Stadtteil Schlutup befand sich der nördlichste Grenzübergang zwischen der Bundesrepublik und der DDR. Nach der Wiedervereinigung wurde er mitsamt dem ehemaligen Zollabfertigungsgebäude durch ehrenamtliches Engagement als authentischer Ort der deutsch-deutschen Geschichte gesichert.

Im Laufe der Zeit entstand hier eine umfangreiche Sammlung, die sich in großen Teilen aus privaten Schenkungen zusammensetzt und neben den materiellen Zeugnissen auch biografische Erinnerungen der Lübecker:innen abbildet. Der 1999 gegründete Verein Grenzdokumentationsstätte Schlutup e.V. nimmt eine zentrale erinnerungskulturelle Funktion in der Hansestadt Lübeck ein und etablierte die Grenzdokumentationsstätte (GDS) schließlich 2004 als Ort der historisch-politischen Bildungsarbeit.

Klicken Sie auf das Bild für einen 3-D-rundgang durch die Ausstellung der Grenzdokumentationsstätte.

Die Weiterentwicklung der Einrichtung ist Teil des Koalitionsvertrages der Landesregierung und Bestandteil des Konzeptes zur Erinnerungskultur der Hansestadt Lübeck. Stadt und Land begleiten daher gemeinsam den anstehenden Transformationsprozess, der im Ergebnis zu einem innovativen Lern- und Erinnerungsort führen soll. Um dem Verein bei seiner Arbeit zu unterstützen, hat die Hansestadt Lübeck als Eigentümerin des Gebäudes im Juni 2024 einen neuen Mietvertrag geschlossen, der dem Verein die Nutzung des gesamten Gebäudes ermöglicht und dessen Vermittlungsarbeit vereinfacht.

Übergabe und Vertragsunterzeichnung, v.l.n.r. Guido Wendt, Staatssekretär im Ministerium für Allgemeine und Berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur, Ingrid Schatz, Vereinsvorsitzende Grenzdokumentationsstätte Lübeck-Schlutup e.V. und Jan Lindenau, Bürgermeister Hansestadt Lübeck
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Ein weiterer Meilenstein ist die Übernahme der Sammlung der GDS durch die Hansestadt Lübeck, die mit der Vertragsunterzeichnung am 17. Juli 2024 im Beisein von Schleswig-Holsteinischen Staatssekretärs Guido Wendt, Bürgermeister Jan Lindenau und Kultursenatorin Monika Frank erfolgt. „Die Unterzeichnung des Vertrages und damit die Übereignung der Sammlung an die Hansestadt Lübeck heute sind ein Meilenstein für die Entwicklung der Grenzdokumentationsstätte und ihren weiteren Transformationsprozess. Es freut mich, dass wir auf einem sehr guten gemeinsamen Weg sind“, erklärt Kulturstaatssekretär Guido Wendt.

Und so soll der gemeinsame Weg weitergehen: Für die Planungs- und Konzeptionsphase zur inhaltlichen Stärkung und zum Ausbau der Grenzdokumentationsstätte stellt das Land Schleswig-Holstein auf Beschluss des Landtages 150.000 Euro zur Verfügung. Die Hansestadt beteiligt sich mit 50.000 Euro sowie personeller Unterstützung seitens der Verwaltung und dem Erlass von Miete und Betriebskosten für das Gebäude. Dies entspricht einem jährlichen Betrag von knapp 60.000 Euro. Eine Unterstützung durch Drittmittel ist ebenfalls vorgesehen, ein entsprechender Projektantrag liegt derzeit zur Begutachtung vor.

Für eine spätere Modernisierung des Museums und den Aufbau eines neuen Ausstellungs- und Vermittlungsangebotes sollen während dieser ersten Projektphase weitere Mittel eingeworben werden. Hierzu sind Finanzierungsanträge bei der Metropolregion Hamburg, der Bundesstiftung Wiederaufarbeitung der SED-Diktatur und dem Land Schleswig-Holstein vorgesehen.

Hier geht es zur Website der Grenzdokumentationsstätte

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