
Wer Heiligenhafen Richtung Westen verlässt, geht erst einmal an den Bausünden der 1970er Jahre vorbei. Der Kursaal sollte bereits vor einem halben Jahr abgerissen werden, um Platz für ein neues Ferienzentrum zu schaffen. Noch steht er da, ist aber leer: Kinosessel und Billardtischleuchten wurden bereits im vergangenen Frühling versteigert.

Selbst aus der Entfernung noch gut erkennbar: Der Kursaal gehört zu dem Ostsee-Ferienpark mit seinen 1.700 Apartments in den teilweise 13-stöckigen Hochhäusern.

An der Steinwarder Promenade treffen wir auf den Mann im Sturm, eine Skulptur von Heiko Voss. Er hat einen älteren Bruder, der mit seinem ähnlich nutzlosen Schirm im gut 50 Kilometer entfernten Schönberg in Holstein steht.

An der Steilküste gibt es nicht nur Sand und Meer zu sehen. „Die Ruinen eines alten Schießstandes liegen, wie Legosteine, wild verteilt am Strand“, schreibt Lisa Kattner vom Tourismus-Service Heiligenhafen. Auf dem Land wird schon lange nicht mehr geschossen, das Betreten geschieht trotzdem auf eigene Gefahr: Das Kliff ist in Bewegung. Und wenn die Truppenübungsplätze Putlos und Todendorf ihre Schießmanöver in der Bucht veranstalten, signalisiert das über den Legosteinen thronende Leuchtfeuer, dass bestimmte Gebiete auf dem Wasser nicht befahren werden dürfen.
POE/SIE Festival auf der Seebrücke Heiligenhafen
Nicht im Bild: Am 21. und 22. März 2025 findet auf der Seebrücke von Heiligenhafen das POE/SIE Festival #2 statt. In dem verglasten Raum mit Meerblick geht es an den zwei Tagen um Poesie und Liebe. Autor*innen und Künstler*innen können dafür noch bis zum 1. März Beiträge zur Darbietung einreichen, egal ob Gedicht, erzählende Dichtung, Spoken Word oder Liedtext.