Denkmalpflege ist „mehr wert“

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Alte Gebäude schützen – und gleichzeitig das Klima schonen und den Tourismus ankurbeln: „Denkmalpflege hat viel mehr zu bieten als oft angenommen“, sagt Markus Harzenetter, Vorsitzender der Vereinigung der Denkmalfachämter (VDL). Mit einer Kampagne wollen die bundesweiten Fachämter, zu denen auch das Landesamt für Denkmalpflege in Schleswig-Holstein gehört, das Image ihrer Tätigkeit aufpolieren. „Immer noch wird Denkmalpflege häufig mit bürokratischen Hürden und Verhinderungen assoziiert“, heißt es in einer Mitteilung des Landesamtes. Gegen dieses Klischee setzt die VDL nun Aufklärung, unter anderem mit einem neuen Magazin mit dem Titel „Mehr Wert“.

Verborgene Seiten der Denkmalpflege ans Licht holen

Rund ein Prozent aller Gebäude in Schleswig-Holstein steht unter Denkmalschutz. Damit liegt das Land deutlich unter dem Bundesschnitt: Von den 22 Millionen Bauwerken in Deutschland sind rund drei Prozent, also rund 653.000, denkmalgeschützt. Neben Gebäuden tragen einige Tausend Denkmal-Ensembles, Gärten und andere Anlagen den Titel. Auch wenn es nur um einen kleinen Teil der Bausubstanz geht, „Denkmalpflege ist kein nostalgisches Hobby, sondern ein aktiver Beitrag zur Zukunft“, sagt Philip Seifert, Leiter des Landesamtes für Denkmalpflege Schleswig-Holstein. Denn der Schutz alter Bausubstanz trage zur Schaffung nachhaltiger, lebenswerter Städte bei und bewahre wertvolles Wissen.

Fassaden bewahren: In Lübeck gibt es noch zahlreiche historische Bauwerke. Foto: Geißlinger

Ein Argument, um alte Gebäude zu erhalten, ist die Nachhaltigkeit: Jedes Haus, das bereits steht, muss nicht neu errichtet werden. Das spart Energie und Rohstoffe, selbst wenn alte Häuser saniert und gedämmt werden müssen. Vor allem aber schaffen historische Stadtbilder eine regionale Identität, heißt es in der Pressemitteilung. Damit trage die Denkmalpflege dazu bei, Städte und Regionen attraktiver zu machen und somit auch die regionale Wirtschaft zu stärken.

„Wofür braucht man eigentlich das ganze alte Zeug?“

Die Kampagne der Denkmalpflege-Fachämter will provozieren: „Wofür braucht man eigentlich das ganze alte Zeug?“, heißt es im Magazin „Mehr Wert“. Und auf einem Werbeplakat der Vereinigung der Denkmalfachämter steht: „Was machen die eigentlich, außer krass rumzunerven?“ Auf diese Fragen will die Denkmalpflege im Jahr 2025, ein halbes Jahrhundert nach dem Europäischen Denkmalschutzjahr 1975, Antworten geben.

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