Ein aufgeblasener Körper: Bikiniland

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Zum Ende der Badesaison lädt die Sonderausstellung Bikiniland im Heimatmuseum Heiligenhafen zu einer Rückschau auf den Sommer ein: Wer macht hier wie und warum Urlaub? Vier Exponate (und ein Film über die Entstehung des Bikinis) beleuchten hochaktuelle und vieldiskutierte Seiten vom Tourismus am Meer, wie die Zerstörung von dem Hörsinn der Schweinswale durch Speedboote oder das Oben-ohne-Baden für alle.

Kuratorin dieser kleinen, aber reichhaltigen Ausstellung ist Dr. Stephanie Anne Kathrin Frank von der HFNGALERIE in Heiligenhafen. Sie hat auch die essayistischen Texte zu den vier Ausstellungsstücken verfasst, die man sich unbedingt anhören sollte, denn sie sind spitz, pointiert und sprachlich versiert. Über Leiber / Posen / Territorien I, aufgeblasene Polyester-Körper auf Frottee-Handtüchern, die an das Gedränge am Strand erinnern sollen, heißt es da zum Beispiel:

„Wie Ausstellungsstücke in einem surrealen Museum des Massenindividualismus liegt dort Körper um Körper. Der Strand, vermeintlicher Ort der Befreiung von zivilisatorischen Zwängen, wird damit zum Freiluftlabor sozialer Codes – und das Handtuch wird zur bunt-gemusterten Markierung temporärer Territoriumsansprüche.“

Dabei gelingt es der Kuratorin, sich gleichzeitig ironisch und verständnisvoll den Debatten anzunähern, die so hitzig geführt werden. Ihre Kritik an den Verhältnissen ist kein persönlicher Angriff, schließlich geht es um gesamtgesellschaftliche Phänomene. Auf jeden Fall werden sich die Besucher*innen in den etwas rätselhaften Objekten und vor allem in den Texten wiedererkennen: „Man liebt den Ort, an dem man urlaubt, doch so sehr. Wieso verstehen die Anrainer das bloß nicht?“

BIKINILAND – Badegesellschaften zwischen FUN und FORTSCHRITT

5. September bis 31. Oktober 2025

HFNGalerie zu Gast im Heimatmuseum Heiligenhafen

Thulboden 11a, 23774 Heiligenhafen

Geöffnet am Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag und Sonntag, jeweils von 15 bis 17 Uhr

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