Plattschnack Nr. veertein

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Moin tosommen,

jo, ik weet: Över dat Schimpen op Platt hev ik a in Plattschnack Nr. veer schreeven. Aver dat gifft jo noch veel mehr schmucke, plattdüütsche Schimpwöör as de, de ik dor a optellt hev. Dat weern düsse dree: Schluffhack, Sempoog, Twasskopp. Nu kummt de tweete Utgov in Sooken Schimpen und Schandereern – und dörvor hev ik mi düsse dree Wöör utkieken: Tüffel, Strunt, Bagalut!

Wenn een schimpen deiht:

  • Du büst ok so´n Tüffel!
  • De dore ulle Strunt!
  • Dat sünd ok Bagaluten!

Denn höört sik de Schimperie foorts fründlicher an as in`t Hochdüütsche. Aver dat hev ik jüm ok a vertellt. Liekes blivt dat dorbi: Dat Översetten is ni licht to. Meist deiht dat ni klappen, wenn man versöökt son´ Utdrücke een to een to översetten…

Proberen wüll ik dat liekes:

  • Op Hochdüütsch wöör man ni Tüffel seggen, sünnern Tollpatsch, Dussel und viellich ok Depp.
  • Strunt kunn man översetten mit Streuner oder Bandit.
  • Und Bagaluten sünd in´t Hochdüütsche Rüpel, Schufte und Verbrecher.

Und wiel ik dat so tohoop schreeven doh, fallt mi wat op: De beiden Utdrücke Tüffel und Bagalut sünd dör Musiken meist populär woorn.

In de Leed „Nordisch by Nature“ (1995) vun de Hamborger Kapell Fettes Brot heet dat: […] aver pass op du Tüffel / Wi nehmt di op de Schüffel […] und vun Torfrock gifft dat de Leed „Die Bagalutenband“ (1982) und ok is de Kapell mit sien Bagaluten-Wiehnacht dör de Gegend reist.

So, nu schall dat aver nuch ween mit de Plattschnack Nr. veertein. Hoolt sik!

(Hier in düsse Rubrik schriev ik dat Plattdüütsche man jüs so op as dat bi uns in Stopel schnackt ward.)

Mehr över der Rubrik „Plattschnack“ steiht hier.

[übersetzt:]

Moin zusammen,

ja, ich weiß: Über das Schimpfen auf Plattdeutsch habe ich schon in Plattschnack Nr. vier geschrieben. Aber es gibt ja noch viel mehr schöne, plattdeutsche Schimpfwörter als die, die ich dort schon aufgezählt habe. Das waren diese drei: Schluffhack, Sempoog, Twasskoop. Nun kommt die zweite Ausgabe in Sachen Schimpfen und Beleidigen – und dafür habe ich mir diese drei Wörter ausgesucht:

Tüffel, Strunt, Bagalut!

Wenn jemand schimpft:

  • Du büst ok so´n Tüffel!
  • De dore ulle Strunt!
  • Dat sünd ok Bagaluten!

Dann hört sich die Schimpferei sofort freundlicher an als im Hochdeutschen. Aber das habe ich euch auch schon erzählt. Dennoch bleibt es dabei: Das Übersetzen ist nicht so einfach gemacht. Meistens klappt es nicht, wenn man versucht, solche Ausdrücke eins zu eins zu übersetzen…

Probieren will ich es trotzdem:

  • Auf Hochdeutsch würde man nicht Tüffel sagen, sondern Tollpatsch, Dussel und vielleicht auch Depp.
  • Strunt kann man übersetzen mit Streuner oder Bandit.
  • Und Bagaluten sind im Hochdeutschen Rüpel, Schufte und Verbrecher.

Und während ich das so zusammenschreibe, fällt mir etwas auf: Die beiden Ausdrücke Tüffel und Bagalut sind durch Musikstücke nahezu populär geworden.

Im Lied „Nordisch by Nature“ (1995) von der Hamburger Band Fettes Brot heißt es: […] aver pass op du Tüffel / Wi nehmt di op de Schüffel […]  = aber pass auf du Tüffel / Wir nehmen dich auf die Schaufel (meint: veräppeln, auf den Arm nehmen) und von Torfrock gibt es das Lied „Die Bagalutenband“ (1982) und auch ist die Musikgruppe mit ihrer „Bagaluten-Wiehnacht“ durch die Gegend getourt.

So, nun soll es aber auch genug sein mit dem Plattschnack Nr. vierzehn. Haltet euch! (oder: Benehmt euch!)

(Hier, in dieser Rubrik, schreibe ich das Plattdeutsche ganz einfach so auf, wie es bei uns in Stapel gesprochen wird.)

Mehr über die Rubrik „Plattschnack“ steht hier.

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