Denkt man an die Altstadt von Lübeck, kommen einem zunächst Holstentor, Kirchen und Marzipan in den Sinn. Doch bei einem Spaziergang durch die Hansestadt gibt es auch Graffiti, Skulpturen oder Collagen zu entdecken.

Begegnen einem immer wieder auf einem Spaziergang durch Lübeck: Graffiti, die an Picassos Strichzeichnungen erinnern.

Auch Arbeiten mit Stoff gibt es häufig zu sehen, hier an einem Bauzaun.

Aliens und Ruinen heißt diese Wandmalerei von Christoph Dettmeier im Durchgang von der Alfstraße 18 zur Mengestraße. Der Begleitzettel erklärt etwas umständlich, worum es geht. Kurz gesagt: eine Collage, wie ein mittelalterliches Triptychon mit zwei Flügeln, nur dass sie die 1950er und -60er Jahre thematisiert. In der Mitte Science-Fiction-Filmplakate, links Fotografien aus der BRD, rechts aus der DDR. Mit Aliens und Ruinen thematisiert Christoph Dettmeier Ängste, Hoffnungen und Mythen aus dieser Zeit – auf beiden Seiten der Mauer.

Vor allem rund um den Club Treibsand, am Stadtgraben und den Brücken entlang, wird gesprüht. Es riecht nach frischer Farbe und nach Gras.

Man sieht sie schon von weitem: die Figurengruppe Die Fremden von Thomas Schütte auf dem Dach der Musik- und Kongresshalle. Die Figuren aus glasiertem Terrakotta hat der Künstler 1992 für die documenta in Kassel angefertigt.

Passende Worte zu den Figuren fand Barbara Schwartz 2021 im Kulturmagazin der Lübeck und Travemünde Marketing GmbH:
„Sie selbst sind vom Alltag in der Stadt ausgeschlossen, stehen nicht nur am Rand, sondern sogar an einem erhöhten Platz beinahe in unerreichbarer Ferne. Jedoch wenden sie sich mit geschlossenen Augen der Altstadt zu als ob sie sich innerlich auf alles Neue, was vor ihnen liegt, vorbereiten. Und sie strahlen eine große Ruhe und Würde aus. Schließlich haben sie ihre bereichernde Kultur und die eigenen Traditionen im Gepäck dabei, die sie gern mit den Menschen in der neuen Heimat teilen möchten. Insofern ist dieses Beispiel für Kunst am Bau für mich eines, das Hoffnung ausstrahlt.“