Wiehnachten kummt, aver dat spoort wi in unse Plattschnack eenfach mol ut. Wi kiekt op Silvester und op de Rummelpott. In Stopel singt wi meist düsse Leeder, wenn wi an Silvesterobend, in´t Düstern und utstaffeert, vun Hus to Hus trekkt. Ünnerwegns sünd ni blots Kinner, in fantasievulle Plünn` und utrüst mit grote Büdels. Ok wussen Lüüd trekkt umher und kreegt an de Döörn Köm statt Söötkrom. Und dat lött sik denken: Wenn man an jede Dör een annere Schnaps kriggt, kummt dor nix anneres bi rut as´n dulle Dunast. För de lütten Lüüd kummt dor een Barg Schokolood tosommen, und mennimol ok ´n poor Grüschen. Jo, Rummelpott is för all tohop ´n grote Spooß. Ik freu mi, dat se in unse Dörp noch ünnerwegns sünd und Rummelpott löppt. Man schood, dat ok dat weniger warrt…

Wat schall dat?
Bi de ole Traditschoon geiht dat dorum, Larm to moken. Dormit schüllt bööse Geister und annere Spökels ut de Hüüs dreven warrn. Eegentli höört dor een richtige Rummelpott to, dat is´n selbstbute Larmmoker: een Blickdoos mit ´n Schwiensblos overtrukken und ´n Wiechelstock dorbin. In Stopel harrn wi ni een Rummelpott dorbi, tomindest kann ik mi ni doran besinnen und ok in mien Vadders Generatschoon harrn se keen Pütt dorbi, meent he. Ok keem dat ni oft vör, dat man richtige Futjes kreegen hett. In annere Dörper mag dat anners ween. Dor singt man wiss ok annere Leeder. Hier wüll ik jüm twee vun unse Stopler Rummelpott-Leeder wiesen.
Unse leevsten Rummelpott-Leeder
Hier kummt se in de Stopler Versijon, op Platt und översett:
op Platt
Rummel, rummel, rut-je!
Giv mi noch ´n Futje:
Giv mi een, bliev ik stohn,
giv mi twee, wüll ik gohn.
giv mi dree, wünsch ik Glück,
dat de Osche mit de Bessen
dör de Schosteen flüch´!
[übersetzt]
Holterdiepolter, raus mit euch!
Gib mir noch ein Gebäck (Futje):
Gib mir eins, bleibe ich stehen,
gib mir zwei, will ich gehen,
gib mir drei, wünsche ich Glück,
dass die Hexe mit dem Besen
durch den Schornstein fliegt.
Hau de Katt de Schwanz af,
hau em ni to lang af,
lot´n lütten Stummel stohn,
de Rummelpott wüll wietergohn.
Hau´ der Katze den Schwanz ab,
hau´ ihn nicht zu lang ab,
lass´ einen kleinen Stummel stehen,
der Brummtopf (Rummelpott) will weitergehen.
Passend för de Niejohrs-Tiet kummt hier noch een Futjes-Rezept. Rutscht gut rin und: löppt doch mol wedder Rummelpott!
Hier in düsse Rubrik schriev ik dat Plattdüütsche man jüs so op as dat bi uns in Stopel schnackt warrt. Mehr över der Rubrik „Plattschnack“ steiht hier.
[übersetzt]
Weihnachten kommt, aber das sparen wir in unserem Plattschnack einfach mal aus. Wir schauen auf Silvester und auf den „Rummelpott“. In Stapel singen wir meist diese Lieder, wenn wir am Silvesterabend, im Dunkeln und verkleidet, von Haus zu Haus ziehen. Unterwegs sind nicht nur Kinder, in fantasievollen Klamotten und mit großen Beuteln ausgestattet. Auch Erwachsene ziehen umher und bekommen an den Türen Schnaps statt Süßigkeiten. Und das lässt sich denken: Wenn man an jeder Tür einen anderen Schnaps kriegt, kommt da nichts anderes heraus als eine starke Trunkenheit. Für die kleinen Leute kommt ein Berg Schokolade zusammen, und manches Mal auch ein paar Münzen. Ja, „Rummelpott“ ist für alle ein großer Spaß. Ich freu mich, dass sie in unserem Dorf noch unterwegs sind und Rummelpottlaufen. Nur schade, dass auch das weniger wird…
Was soll das?
Bei der alten Tradition geht es darum, Lärm zu machen. Damit sollen böse Geister und anderer Spuk aus den Häusern getrieben werden. Eigentlich gehört da ein richtiger Rummelpott (auch: Brummtopf) dazu, Das ist ein selbstgebauter Lärmmacher: eine Blechdose, überzogen mit einer Schweinsblase und einem Weidenstock darin. In Stapel hatten wir nie so einen Rummelpott dabei, zumindest erinnere ich das nicht und auch die Generation meines Vaters hatte keine Töpfe dabei, meint er. Auch kam es nicht oft vor, dass man richtige „Futjes“ (norddeutsches Gebäck) bekommen hat. In anderen Dörfern mag das anders sein. Da singt man sicherlich auch andere Lieder.
Hier will ich euch zwei unserer Stapler Rummelpott-Lieder zeigen. Hier sind sie in der Stapler Version auf Platt und übersetzt (siehe oben).
Passend für die Neujahrszeit kommt hier noch ein Futjes-Rezept. Rutscht gut rein und: lauft doch mal wieder „Rummelpott“!
Zum Schluss gibt´s hier noch ein Erklärvideo, das wir auf Youtube gefunden haben:
Hier, in dieser Rubrik, schreibe ich das Plattdeutsche ganz einfach so auf, wie es bei uns in Stapel gesprochen wird. Mehr über die Rubrik „Plattschnack“ steht hier.