Bekanntlich gibt es kein falsches Wetter, nur falsche Kleidung. Die richtige Kleidung beim Tag der Schleswig-Holsteiner Lüüd 2024 im Freilichtmuseum Molfsee sah so aus: Trachten aus ganz Schleswig-Holstein, ukrainische Blusen mit roten Blumen, afrikanisch-bunte Stoffe und jede Menge Regenkleidung. Mittendrin im stürmischen Geschehen: wir von kulturkanal.sh.
Immer wieder schüttelten Windböen die Zeltwände der Pavillons der unterschiedlichen Gruppen und Vereine. Heftige Regenschauer trieben die Besucher:innen in die Scheunen, die das Freilichtmuseum als Ausstellungsräume bereit gestellt hatte. Dort und auf einer Bühne auf dem Außengelände folgten traditionelle Volkstänze aus Schleswig-Holstein auf moderne lateinamerikanische und afrikanische Musik. Friesische und plattdeutsche Texte hatten ebenso Platz wie ukrainische Volkslieder. Denn neben den Gruppen, die seit langem in Schleswig-Holstein heimisch sind, wie der dänischen, friesischen und jüdischen Minderheit, präsentierten sich auch die Menschen, die neu im Land sind, vor allem Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine.
Heimat ist Vielfalt
„Heimat ist Vielfalt“ lautete denn auch das Motto an diesem dritten „Tag der Schleswig-Holsteiner Lüüd“. Der Schleswig-Holsteinische Heimatbund lädt alle zwei Jahre zu dieser Feier ein, an der sich alle Vereine und Gruppen des Landes beteiligen können. Der Heimatbund ist der Dachverband für mehr als 200 Vereine, Verbände und private Organisationen, die sich in Fragen der schleswig-holsteinischen Heimat- und Kulturpolitik, des Naturschutzes und der Denkmalpflege, der Geschichte des Landes, der niederdeutschen und friesischen Sprache regional engagieren.
Raufklicken und durchklicken:
Ein neues Angebot für Kulturinteressierte ist auch die Webseite kulturkanal.sh. Im März 2024 startete unser Feuilleton im Netz, seither sind Woche für Woche neue Texte, Fotos und Audio-Beiträge zu Kultur in Schleswig-Holstein erschienen: inzwischen schon mehr als 100 Stück.
„Der Tag der Schleswig-Holsteiner Lüüd war für uns eine tolle Chance, unser Online-Medium noch bekannter zu machen und über neue Kooperationen zu sprechen“, sagt Gerd Warda, einer der Mitbegründer. An unserem Stand stellten wir die Arbeit in der Online-Redaktion und uns selbst vor: Wir alle arbeiten als freie Journalist:innen in verschiedenen Orten im Land.
Dass es über Kultur in Schleswig-Holstein viel zu berichten gibt, zeigte auch das reichhaltige Programm am Tag der Schleswig-Holsteiner Lüüd. Neben Musik, Tanz und Märchenerzählung gehören dazu Pflege und Erhalt der Trachten und Sprachen, aber auch Gartenbaukunst und altes Handwerk wie die Kunst der Bandreißer. Die Besucher:innen konnten sich an den einzelnen Ständen informieren, ausprobieren und so einiges mitnehmen – bei uns gab es Postkarten mit Motiven von unseren Artikeln.